Beschaffungsvorgänge mit Blick auf das Beschaffungsobjekt orientieren sich an der Komplexität oder Wertschöpfungsstufe, die fremdbezogen werden soll. Unterschieden wird bei zunehmender Komplexität: Component- oder Unit- (Bezug von Einzelteilen), Modular- (Modulbeschaffung mit Vormontage) und Systemsourcing. Modular Sourcing ist sinnvoll bei komplexen Gütern und entsprechender Wertschöpfungstiefe (Fertigungslohn-, Montage- und Materialkosten) auf Lieferantenebene [Vgl. Gabath; Gewinngarant Einkauf; S. 98].
Beim Modular Sourcing nutzt der Besteller (OEM) die Kompetenz des Lieferanten, der wiederum ein stärkeres Interesse an Weiterentwicklungen und Variantenbildungen bei den Komponenten verfolgt. Höhere Entwicklungsgeschwindigkeiten, weniger Koordinationsaufwand an den Schnittstellen zu Vorlieferanten und eine bessere Risikoverteilung treten als positive Folgen in Erscheinung [Vgl. Heß; Supply-Strategien; S. 256].
Nachteilig wirken sich die Abhängigkeit zum Lieferanten und der langfristige Kompetenzverlust durch das Outsourcing eigener Entwicklungskapazitäten, bei Bezug von Modulen anstelle der Eigenfertigung, aus [Vgl. Hofbauer; Vertriebsmanagement; S. 333].
15M-Architektur: Modul 4: Supply-Märkte definieren und priorisieren [Heß; Supply-Strategien; S. 146]
Quellen/Literaturhinweise: Gabath, Christoph Walter; Gewinngarant Einkauf; Gabler Verlag Wiesbaden (2008) Heß, Gerhard; Supply-Strategien in Einkauf und Beschaffung; 2. Auflage (2010); Gabler Verlag Wiesbaden Hofbauer, Günter; Professionelles Vertriebsmanagement; 2. Auflage (2009); Publicis Publishing Verlag Erlangen
Verbundene Schlagworte: System Sourcing, Unit Sourcing, Sourcingstrategie, Sole Sourcing, Forward Sourcing, Beschaffungsstrategie, Einkaufskonzept
Vertiefungen/Studien:
Weiterführende Links: Gabath, Christoph Walter; Gewinngarant Einkauf; Gabler Verlag Wiesbaden (2008)
Autor: M. Reed – 20101221