Glossar
15M-Architektur der Supply-Strategie (15M-Architecture of Supply Strategy)
Die 15M-Architektur der Supply-Strategie ist ein ganzheitlicher, modular aufgebauter Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung einer Supply-Strategie und des strategischen Einkaufs.
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Aktion (Action)
Aktionen sind Einzeltätigkeiten, die zur Umsetzung von Maßnahmen dienen oder auch für sich alleine stehen. In der Regel werden Aktionen nicht mehr zentral im Performance Management gesteuert, sondern helfen nur dem Maßnahmeverantwortlichen seine Maßnahme zu strukturieren. Beispiel: Zur Suche nach Vorlagen von Lieferantenaudits können folgende Aktionen definiert werden: (1) Internetrecherche nach Beispielen (2) Anfrage beim befreundeten Unternehmen A (3) Anfrage beim befreundeten Unternehmen B (4) Internetsuche nach kompetenten Beratern.
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Aktivität (Activity)
Aktivität wird als Oberbegriff für die vier Handlungsebenen, strategisches Programm, Projekt, Maßnahme und Aktion verstanden. Aktivität bezeichnet also jede Form einer strukturierten Handlung.
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Basisstrategie (Basic Strategy)
Die Basisstrategie definiert und konkretisiert die wesentlichen Vorgaben, die in der Supply-Strategie zu berücksichtigen sind. Die Vorgaben ergeben sich aus dem Wertesystem des Unternehmens und der Unternehmens- bzw. Wettbewerbsstrategie. Ferner kann sich das Supply Management mit einer Supply-Vision eine Leitidee zur perspektivischen Entwicklung des Supply Managements geben.
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Einkaufsstrategie siehe Supply-Strategie
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Lieferantenbewertung (Supplier Evaluation)
Die Lieferantenbewertung (supplier evaluation) analysiert die Leistung des Lieferanten bzw. seinen Wertbeitrag für das Unternehmen. Hierbei ist es sinnvoll zwischen der Bewertung der vergangenen Leistung (supplier´s performance review) des Lieferanten und dem Leistungspotenzial (supplier´s performance potential) des Lieferanten zu unterscheiden. Das Leistungspotenzial kann nochmals in die zukünftige Leistungsfähigkeit (ability of future performance) und in die Leistungsrisiken (performance risks) eingeteilt werden.
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Lieferantenklassifizierung (Supplier Classification)
Die Lieferantenklassifizierung strukturiert und klassifiziert die Lieferanten in Bezug auf die grundsätzliche bzw. strategische Vorgehensweise in der Zusammenarbeit mit dem Lieferanten. Sie stellt damit eine Vorstufe zur Lieferantenstrategie dar.
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Lieferantenstrategie (Supplier Strategy)
Die Lieferantenstrategie beschreibt die Strategie eines Unternehmens gegenüber einem Lieferanten. Abstrakt formuliert, zielt die Lieferantenstrategie darauf ab, den Wertbeitrag aus der Lieferantenbeziehung zu maximieren. Konkret können folgende Ziele verfolgt werden:
- Es soll die Leistungsfähigkeit des Lieferanten im Sinne des Unternehmens gesteigert werden.
- Es sollen strategische Projekte, die sich insbesondere aus der Rahmen- und der Marktstrategie ergeben, gemeinsam mit dem Lieferanten durchgeführt werden.
- Es soll die Beziehung und die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten entwickelt werden. Im Extremfall bedeutet dies aber auch, den Lieferanten auszuphasen und die Lieferantenbeziehung zu beenden.
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Markt (Market)
Der Markt ist die zentrale strategische Steuerungsebene. Jenseits wissenschaftlicher Marktdefinitionen ist ein Markt durch Lieferanten und Produkte gekennzeichnet, die zueinander im Wettbewerb stehen.
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Marktbereich bzw. Branche (Industry)
Der Marktbereich dient zur Zusammenfassung von mehreren Märkten. Marktbereiche helfen die Beschaffungsaktivitäten zu strukturieren, z. B. um Zuständigkeiten bei strategischen Einkäufern zu definieren. Übergreifende Strategien auf Marktbereichsebene werden eher kritisch gesehen, da die Situation in den einzelnen Märkten zu unterschiedlich sein kann.
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Marktsegment (Market Segment)
Innerhalb eines Marktes können Segmente bestehen. Die Segmente weisen unterschiedliche Situationsmerkmale auf, so dass innerhalb der Marktstrategie Segmentstrategien notwendig werden. Beispiel: Standardschrauben und zeichnungsgebundene Spezialschrauben.
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Marktstrategie siehe Supply-Marktstrategie
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Rahmenstrategie (Framework Strategy)
Die Rahmenstratgegie definiert und steuert die grundsätzliche strategische Ausrichtung im Supply Management. Sie verknüpft das Supply Management mit dem Wertesystem, den Strategien und den Geschäftszielen des Unternehmens. Sie legt die grundsätzlichen Vorgehensweisen (= strategische Stoßrichtungen) fest. Sie priorisiert diese und konkretisiert diese mit strategischen Programmen. Sie sichert den Rahmen durch optimierte Prozesse, Organisationstrukturen, ein wirkungsvolles Personalmanagement und effektive Führungssysteme. Last but not least definiert und priorisiert sie die Supply-Märkte.
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(Strategische) Maßnahme (Strategic Measure)
Strategische Maßnahme wird als überschaubares Bündel von Aktionen verstanden. Die Komplexität einer Maßnahme macht keine Projektmanagementmethoden erforderlich. Hierin ist die Abgrenzung zwischen Projekt und Maßnahme zu sehen. Eine Maßnahme kann ein Meilenstein eines Projektes sein oder auch für sich alleine stehen. Leitet sich die Zielsetzung der Maßnahme aus der Strategie oder aus einem strategischen Projekt ab, handelt es sich um eine strategische Maßnahme. Beispiel: Im Projekt Entwicklung eines Audikonzeptes werden folgende Maßnahmen definiert: (1) Suche nach Vorlagen und Beispielen von Lieferantenaudits (2) Definition der Ziele des Lieferantenaudit (3) Strukturierung der Auditierungsthemen (4) Definition der Auditierungsmethodik.
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Strategisches Programm (Strategic Programme Management)
Strategisches Programm wird als umfassendes Bündel von Projekten verstanden, mit dem ein strategisches Ziel verfolgt wird. Es stellt gleichsam die Klammer dar, um eine herausfordernde Zielsetzung nachhaltig verfolgen und kommunizieren zu können. Ferner sind die Projekte innerhalb des Programms aufeinander auszurichten. Das Programm wird im Sinne eines Multiprojektmanagements gesteuert. Beispiel: Strategisches Programm zur Steigerung der Lieferantenqualität.
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(Strategisches) Projekt (Strategic Project)
Strategisches Projekt wird als einmaliges zeitlich begrenztes Vorhaben mit klarer Zielsetzung verstanden. Die Komplexität eines Projektes ist so groß, dass Projektmanagementmethoden empfehlenswert sind. Leitet sich die Zielsetzung aus der Strategie ab, handelt es sich um ein strategisches Projekt. Beispiel: Im Programm zur Steigerung der Lieferantenqualität werden folgende Projekte definiert: (1) Etablierung der Lieferantenqualität als Abteilung im Einkauf (2) Entwicklung eines Konzeptes für die Auditierung von Lieferanten (3) Prozessoptimierung zur Reklamationsbearbeitung bei Qualitätsproblemen von Lieferanten (4) Schulung der strategischen Einkäufer zu Fragen der Lieferantenqualität
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Strategische Stoßrichtungen (Strategic Direction of Impact)
Eine strategische Stoßrichtung beschreibt sloganhaft eine strategische Entwicklungslinie mit besonderer Priorität. Sie sollte eine Reichweite bzw. einen Planungshorizont von drei bis fünf Jahre haben und deutlich konkreter als die Supply-Vision sein. Es sollten je nach Unternehmensgröße drei bis fünf strategische Stoßrichtungen formuliert werden.
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Strategische Ziele (Strategic Targets)
Die strategischen Ziele sind die quantitativen Ziele des Supply Managements, die den angestrebten Wertbeitrag definieren, den Zielerreichungsgrad messen und mit Treibergrößen konkretisieren.
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Supply-Marktstrategie (Supply Market Strategy)
Die Supply-Marktstrategie beschreibt die Strategie eines Unternehmens auf einem Beschaffungsmarkt. Dabei werden die Märkte meist über die zu beschaffenden Leistungen abgegrenzt, z. B. Markt für Gussteile, Markt für IT-Beratungsdienstleistungen. Mit der Marktstrategie sollen die Voraussetzungen für den zukünftigen Markterfolg geschaffen werden. Für jeden strategisch bedeutsamen Markt wird eine Marktstrategie entwickelt.
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Supply-Strategie (Supply Strategy)
Die Supply-Strategie umfasst die grundlegenden Entscheidungen und Maßnahmen in Bezug auf die Versorgung des Unternehmens mit Gütern und Leistungen, mit denen heute die Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg (in der Regel der nächsten zwei bis fünf Jahre) geschaffen werden sollen.
Die Supply-Strategie zielt also auf die Schaffung und Sicherung von Erfolgspotenzialen in der Versorgung des Unternehmens mit Gütern und Leistungen. Es geht darum, heute die Voraussetzungen einer überlegenen Position in den Beschaffungsmärkten zu schaffen bzw. zu erhalten, damit das Unternehmen in zwei bis fünf Jahren über Wettbewerbsvorteile (in seinen Absatzmärkten) verfügen kann. Kurz: Eine Supply-Strategie ist eine Roadmap, um die Voraussetzungen für den zukünftigen Erfolg in den Beschaffungsmärkten zu sichern.
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Supply-Vision (Supply Vision)
Die Supply-Vision zeichnet ein großartiges herausforderndes Bild von der idealen Zukunft des Supply Managements. Sie ist die Leitidee, an der sich das Denken und Handeln der nächsten fünf bis zehn Jahre und somit auch die weitere Supply-Strategie orientieren. Sie sollte gleichermaßen ideal und realistisch sein. Sie ist für die Mitarbeiter sinnstiftend und mobilisierend und für das Mitarbeiterteam identitätsbildend.
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